Es ist nicht leicht, Kind zu sein, nein! Es ist schwer, sehr schwer sogar. Was bedeutet das denn – Kind zu sein? Es bedeutet, dass man ins Bett gehen, aufstehen, sich anziehen, essen, Zähne putzen und die Nase putzen muss, wenn es den Erwachsenen passt und nicht einem selbst. […] Ich habe häufig darüber nachgedacht, was passieren würde, wenn man anfinge, die Erwachsenen auf die gleiche Weise zu behandeln.
Astrid Lindgren
Zitate
Geduld
Geduld ist nicht die Fähigkeit zu warten, sondern beim Warten gut gelaunt zu bleiben.
Gelassenheit
“Jeder gelassene Mensch ist eine Herausforderung für die Umwelt, weil er beweist, dass es auch anders geht.”
Thomas Hohensee
Innehalten
Innehalten, das war ein Thema für sich. Innehalten, das war mir völlig fremd. Ich bin immer irgendwie aufgewühlt. Und nein, ich sehe nicht richtig hin. Immer nur flüchtig. Und oft nervt mich schon das Flüchtige, deswegen will ich nicht scharf sehen.
Larissas Sommer
Drehwurm
Es sollte einfach so weitergehen, wie es eben war. Sich weiterdrehen, immer im Kreis. Das Problem daran war, dass ich ganz und gar nicht nicht schwindelfrei war. Der Drehwurm war vorprogrammiert.
Larissas Sommer
Rohfassung
“Jeder Text beginnt als eine erste, mehr oder weniger unbeholfene Rohfassung.”
(Judith Wolfsberger: Frei geschrieben: Mut, Freiheit und Strategie für wissenschaftliche Abschlussarbeiten)
Wut
„Die Wut ist ein Vermögen, das in der Lage ist, einen Zustand zu unterbrechen und einen neuen Zustand zu beginnen.“
(Byung-Chul Han)
Hinterlassenschaft
„In dich selbst musst du investieren. […] Du hinterlässt etwas, wenn du in dich investierst. Wenn du nicht in dich investierst, hinterlässt du bestimmt irgendwas, aber nicht dich selbst, kein Stück von dir selbst, oder mit ein bisschen Glück vielleicht einen Bruchteil davon.”
aus: Larissas Sommer
Glück vs. Freude
“[…] das Glück verhält sich zur Freude wie eine elektrische Lampe zur Sonne. Das Glück hat immer einen Gegenstand, man ist immer über etwas glücklich, es ist ein Gefühl, dessen Auftreten von etwas Äußerem abhängt. Die Freude dagegen hat keinen Gegenstand. Sie kommt ohne jeden ersichtlichen Grund über dich, sie gleicht in ihrem Wesen der Sonne, leuchtet dank der Verbrennung ihres eigenen Herzens.”
Susanna Tamaro in: Geh, wohin dein Herz dich trägt
Gras und Gleismann
Als Gleismann einen Joint aus seiner Jackentasche zog, wusste Larissa, dass auch er mehr vom Leben wollte. Kiffer waren ihr schon immer sympathisch, wenngleich sie selbst mit dem Zeug nichts anfangen konnte. Es machte sie träge und blöd. Eigentlich waren fast alle Kiffer irgendwie träge und blöd, aber einige auf eine Weise, die Larissa aus unerfindlichen Gründen anzog. Sie sah in ihnen die tiefe Sehnsucht nach mehr, sie mochte ihre Melancholie, denn die ließ sie oft so interessant erscheinen, so gebrochen und gleichzeitig gleichmütig. Der Kiffer an sich wirkte sexy auf Larissa. Kiffende Männer waren außerdem nicht verrucht genug, um ihr das Herz zu brechen. Und das war wichtig. Sie liebte es, verknallt zu sein, aber die Sache mit der Liebe ging ihr zu weit.